Varel erprobt Klimaschutz-Modul: Windstrom erzeugt Dampf für Papiermaschinen

Sauberer Windstrom ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität – aber was, wenn zu viel Strom im Netz ist? Die Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV) hat seit 2019 ein Power-to-Heat-Modul im Einsatz, das Windstrom Spitzen nutzen kann, um damit bis zu 10 % des benötigten Dampfes für die Papierproduktion zu erzeugen – das spart unmittelbar Erdgas und damit CO₂. Wenn viel Ökostrom im regionalen Netz ist, kann das Modul flexibel Strommengen übernehmen und so direkt in der Region nutzbar machen, ohne Verluste durch Umwandlung von Strom in Wasserstoff. So überzeugend die technischen Ansätze für eine Elektrifizierung der Wärmeerzeugung in der Papierindustrie schon vor einigen Jahren waren, so ernüchternd ist allerdings die bremsende Belastung des Stroms aus Erneuerbaren Energien für die Industrie mit Gebühren und Abgaben.

Ziele des Projektes

• Erprobung der Dampferzeugung durch Strom
• Weitere Flexibilisierung des unternehmenseigenen Kraftwerksparks
• Erprobung eines Beitrags zur Stabilisierung der Stromnetze durch zur Verfügung gestellte Flexibilität

Kristian Evers, Gesellschafter der Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV)

„Damit die Elektrifizierung ein Erfolg wird, brauchen wir zwei Dinge: Einen Wärmewende-
Industriestrompreis bis 40 Euro pro Megawatt-stunde für Prozesswärme, und ein Ende der Belastung unternehmensnah erzeugten Grünstroms durch Netz- und Umlagekosten.“

Partnerschaften

Kooperation mit dem regionalen Energieversorger EWE im Verbundprojekt enera.

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