UPM elektrifiziert die Wärmeversorgung, unterstützt den Ausbau der Erneuerbaren Energien und erhöht die Systemstabilität

UPM investiert an vier seiner aktuell sechs Standorte in Deutschland in elektrische Dampferzeuger (E-Kessel), die bei ausreichender Verfügbarkeit erneuerbaren Stroms zu wettbewerbsfähigen Preisen die Dampferzeugung für die Papierproduktion übernehmen können und dadurch Erdgas einsparen. Die Kombination der E-Kessel mit den für den späteren Einsatz von grünem Wasserstoff (H2) vorbereiteten, hocheffizienten GuD-Anlagen (Kombination aus Gas- und Dampfturbine) an zwei dieser Standorte kann bereits heute als beispielgebend für die Transformation des Energiesystems gesehen werden.


Ziele des Projektes

Die Kombination mehrerer innovativer Technologien ermöglicht die Herstellung besonders leichtgewichtiger Papiere. Im Einsatz ergeben sich zahlreiche Vorteile:

  • Installation von 4 E-Kesseln mit einer elektrischen Leistung von je 50 MW
  • Flexible Energieversorgung mit der Möglichkeit den Strombezug bei hohem Wind- und Solarstromaufkommen für die Dampferzeugung zu erhöhen (Power2Heat) bzw. durch eine Stromeinspeisung der GuD-Anlage bei Strommangel die Versorgung zu stabilisieren
  • Verringerung des Erdgasbedarfs für die Papiererzeugung (bis zu Null) im Falle einer Erdgasmangellage
  • Beitrag zur Systemstabilität (Verteilnetze) und Verringerung der Kosten zur Integration von Erneuerbaren Energien (Redispatchkosten)
  • Möglichkeit der Fertigung CO2-reduzierten Papiers und damit eine Reduzierung des Carbon Footprint


Rainer Häring, Director Energy UPM Communication Papers

„Durch den Ausbau der erneuerbaren Erzeugungskapazität in Deutschland steigt auch die Anzahl der Stunden mit niedrigen Strom-preisen. Dadurch loht sich der Einsatz von E-Kesseln, sofern Stromsteuern und –abgaben diese Entwicklung nicht konterkarieren. So droht bspw., er geplante Wegfall des Spitzenausgleichs ab 2024 den Einsatz der E-Kessel deutlich zu erschweren.

Durch die enorme Flexibilität könnten die P2H-Anlagen die Netzbetreiber zudem schon heute beim Erhalt der Systemstabilität unterstützen und die Redispatchkosten (Abstellen erneuerbarer Erzeugung bei „Überangebot“) verringern. Dafür ist aber die entsprechende Flexibilisierung des regulativen Rahmens Netzentgeltverordnung (NEV) notwendig."

Eingesparte CO2-Emissionen

In 2024 erwarten wir durch die marktpreisgeführte Fahrweise der E-Kessel eine Vermeidung von ca. 30.000 t/a fossilen CO2.

Bei entsprechendem Ausbau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten und damit zusammenhängender Zunahme der Zeiträume (Stunden pro Jahr) mit wettbewerbsfähigen Strompreisen könnte die Vermeidung fossiler CO2-Emissionen bis zu 150.000 t/a steigen.

Ein Brückenstrompreis von 50€/MWh würde bereits heute eine Vermeidung von bis zu 80.000 t/a fossiler CO2-Emissionen bedeuten.

Investierte Summe

Höhe der investierten Summe: 20 Millionen €

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